Allensbach - Thüringens Ministerpräsident Dieter Althaus (CDU) wird nach seinem schweren Skiunfall seinen Ärzten zufolge "noch vor der Sommerpause" in die Politik zurückkehren können. Das sagte der ärztliche Leiter der Reha-Klinik Schmieder, Prof. Joachim Liepert, am Dienstag in Allensbach am Bodensee. Einen genauen Zeitpunkt nannte der Mediziner nicht. Der Tod seines Vaters und die Beerdigung hätten den Prozess der Genesung verzögert, aber insgesamt die positiven Entwicklungen der letzten Wochen nicht beeinträchtigt, betonte er. Althaus war am 1. Januar beim Skilaufen in Österreich mit einer 41-jährigen Frau zusammengeprallt, die daraufhin starb. Der 50-Jährige erlitt ein schweres Schädel-Hirn-Trauma.

Die Klinik ging davon aus, dass Althaus wieder ganz gesund wird. Der Ministerpräsident habe zudem nie einen Zweifel daran gelassen, dass er wieder politisch aktiv werden wolle, berichtete Liepert. Noch aber seien Ruhe und Entspannung wichtig für den Heilungsprozess. "Herr Althaus braucht Ruhe für seine Genesung", betonte Liepert. Deshalb sei die Besuchsregelung weiterhin notwendig. Zugang zu dem Patienten haben gegenwärtig nur Familienangehörige.

Mit einer Vernehmungsfähigkeit von Althaus rechnete der Mediziner etwa Mitte März. Gegen den Thüringer Regierungschef ermittelt die Staatsanwaltschaft in Österreich wegen fahrlässiger Tötung. An den Unfall selbst und die Minuten davor erinnere sich Althaus jedoch nicht. "Dass die Erinnerung zurückkommen wird, ist sehr unwahrscheinlich", sagte Liepert. Probleme mit dem Langzeitgedächtnis habe der Patient jedoch nicht. Zu schaffen machten ihm aber noch Konzentrationsfähigkeit und Ausdauer. "Eine Zeitung von vorn bis hinten durchlesen, wäre momentan noch zu viel Konzentration", erklärte der Neurologe. Ab etwa Mitte März seien aus ärztlicher Sicht dann auch wieder Kontakte zu Politikern möglich. "Dann sollten aber nicht gleich jeden Tag 50 politische Freunde anrufen", meinte Liepert.


dpa/lsw
17.02.2009 - aktualisiert: 17.02.2009 13:49 Uhr

Das ist doch eine gute Nachricht.