Macht Kreide die Stimme wirklich heller?
Zitat:
Wenn man Kreide schluckt, dann gelangt sie in die Speiseröhre. Die Tonhöhe unserer Sprechstimme hängt aber von den Stimmbändern ab, und die liegen im Kehlkopf, der zum Atemtrakt gehört. Und wir haben gleich drei Mechanismen, um zu verhindern, dass das Essen in die Luft- statt in die Speiseröhre gelangt. Deshalb landet verzehrte Kreide im Magen und kommt mit den Stimmbändern gar nicht in Berührung.
Eine mögliche Erklärung für die anatomisch unmögliche Geschichte vom Wolf und den sieben Geißlein hat der Stimmarzt Hans Joachim Jadü vom Sankt-Elisabeth-Hospital in Bochum. Der sagte in der Sendung Leonardo des WDR-Hörfunks: »Für den alten Wolf müssen wir fordern, dass er möglicherweise ein Schlafapnoe-Syndrom hat, das Problem der alten Männer.« Wenn die nachts schnarchen, dann wird manchmal Magensaft in die Speiseröhre hochgepumpt, das verändert den Resonanzraum, und die Stimme klingt heiser. Ein altes Mittel gegen diesen Reflux ist Kalziumkarbonat – vulgo Kreide (moderne Tafelkreide besteht allerdings aus Kalziumsulfat). So kann man mit Kreide tatsächlich die raue Stimme heller klingen lassen, allerdings dauert es Monate, bis die Therapie wirkt.
Auch wenn das eine originelle Erklärung ist – die Geschichte der Brüder Grimm hat wohl mit dieser Sodbrennen-Therapie nichts zu tun. Eher kann man vermuten, dass die Assoziation weiße Kreide/helle Stimme hinter dem Märchen steckt. In anderen Sprachen, die das Märchen nicht kennen, ist auch von einer entsprechenden Wirkung des Kreideessens nichts bekannt. Dort zählt man das einfach zu den Essstörungen, die unter dem Namen Pica-Syndrom bekannt sind. Besonders Schwangere neigen dazu, sich Dinge einzuverleiben, die eigentlich keinen Nährwert haben.
QUELLE
Wäre das jetzt auch geklärt :D
