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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : BGH und Tauschbörsen: Urteil zur Haftung für W-Lan-Anschluss im Mai erwartet



Mr.XaXa
06.04.2010, 20:07
Immer wieder taucht die Frage auf, ob Anschlussinhaber für Urheberrechtsverstöße Dritter abgemahnt werden können. Hierzu gibt es zwischenzeitlich Urteile, die sowohl für die eine als auch für die andere Seite entschieden haben. Nun soll der BGH erneut entscheiden.

Im konkreten Fall klagt die Frankfurter Plattenfirma 3p gegen einen Anschlussinhaber über dessen IP-Adresse nachweislich der Song „Sommer unseres Lebens“ von Sebastian Hämer zum Download angeboten wurde. Die Plattenfirma 3p hält die Rechte an dem Song. Sie behauptet, dass der W-Lan-Anschluss aktiviert und nicht ausreichend gesichert gewesen sei. Zur fraglichen Zeit war der Anschlussinhaber im Urlaub war. 3p fordert von ihm Unterlassung, Schadensersatz und Erstattung der Abmahnkosten.

Gerade die Grundsätze der Störerhaftung bei Rechtsverletzungen im Internet sind hoch umstritten. Bereits in der Vergangenheit war in einem Urteil des BGH zum Thema Haftung des Anschlussinhabers für einen offenen W-Lan-Anschluss zu entnehmen, dass als Störer derjenige auf Unterlassung haftet, der in irgendeiner Weise willentlich und adäquat kausal zur Verletzung eines geschützten Gutes beiträgt. Dabei ist es irrelevant, ob es sich bei dem Störer um den Täter oder einem Teilnehmer handelt.

Auch im vorliegenden Fall ist eine solche Tendenz zuerkennen. Betreiber offener W-Lans stelle nach Ausführung des Vorsitzenden Richters eine „Gefahrenquelle“ dar, die den Missbrauch durch Dritte eröffnen. Schadensersatz sei allerdings wohl erst dann fällig, wenn der W-Lan-Nutzer trotz eines Hinweises auf den Missbrauch die Verbindung nicht absichert. Ein solcher Warnhinweis ist bislang nicht üblich. Bisher erfolgte sofort eine Abmahnung.

Fazit:

Je nachdem, wie die Richter in diesem Fall entscheiden, könnte ein vorheriger Warnhinweis vor einer Abmahnung ein neuer Weg sein, um gegen Urheberrechtsverletzungen vorzugehen und Anschlussinhaber nicht gleich für die zivilrechtlichen Schäden in Regress zu nehmen. Fest steht, dass sie strafrechtlich nicht für das Vergehen eines Dritten belangt werden können.

QUELLE (http://www.e-recht24.de/news/mp3/6218-bgh-w-lan-tauschboersen-haftung.html)

Richtige Entscheidung, man muss davon ausgehen, dass unbedarfte Internetnutzer sich mit der Verschlüsselung ihres Systems nicht auskennen, auch wenn sie da eigentlich selbst Schuld tragen. Man fährt ja auch nicht Auto ohne den Führerschein gemacht zu haben, sprich sich mit dem "System" vertraut hat.

vincentI
06.04.2010, 22:48
Was jetzt Hü oder Hott? Irgendwie gehn deine beiden Sätze in unterschiedliche Richtungen :D

Viele nutzen Wlan, die wenigsten wissen wie's geht (STecker rein und gut is).
Viele haben nen Führerschein, die wenigsten wissen wie n Auto funktioniert (Schlüssel rein und gut is).

So wird ein Schuh drauss!
Oder wollen wir in Zukunft jemand das Autofahren verbieten weil er oder sie nicht weiss, wie der Motor funktioniert?

Mr.XaXa
07.04.2010, 06:54
Ich weiß dass meine Sätze auseinander gehen. Bin mir halt selbst nicht schlüssig ^^

Naja, man muss ja nicht wissen wie der Motor funktioniert. Es verlangt ja auch keiner, die Hardware des WLAN Routers zu verstehen. Aber abschließen sollte man schon können ;) Btw. ist es strafbar, sein Auto nicht abzuschließen, weil das andere dazu verleitet, eine Straftat zu begehen ;)

DeathAngel
07.04.2010, 12:47
und heutzutage hat eh jeder Router schon nen WPA2 Key voreingestellt und es wird vorausgesetzt das man sich selbst in das WLAN einbinden kann...