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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Der Geier kehrt nach Bayern zurück



Mr.XaXa
15.04.2009, 22:35
Nach knapp 100 Jahren ist der Geier in den bayerischen Alpenraum zurückgekehrt. Bislang sind es nur einzelne Vögel, die sich zur Nahrungssuche in den Allgäuer, Ammergauer und Berchtesgadener Alpen aufhalten.

BURGBERG (sz) "Aber wir können damit rechnen, dass in den nächsten fünf Jahren im gesamten bayerischen Alpenraum immer häufiger Geier zu beobachten sein werden", sagt Henning Werth vom Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV). Bart- und Gänsegeier galten in Mitteleuropa seit langem als ausgestorben. "Dass sie nun wieder zurückkehren, ist der Erfolg vieler Projekte zur Wiederansiedlung der Geier", sagt der Biologe aus Burgberg im Oberallgäu. Vor allem in Österreich, Italien und Frankreich hätten sich Artenschützer mit großem Aufwand darum bemüht.

Bis Anfang des 20. Jahrhunderts waren Geier im Alpenraum und bis Anfang des 19. Jahrhunderts in den deutschen Mittelgebirgen heimisch. Aus Unwissen und Furcht habe der Mensch die großen Greifvögel jedoch Zug um Zug ausgerottet, erklärt Werth. So wurde der vermeintliche Viehdieb gejagt, vergiftet und abgeschossen. "Der Bartgeier war lange Zeit zu Unrecht als Lämmergeier verrufen. Er ist ein Aasfresser und tötet nicht aktiv." Schafzüchter hätten jedoch einen Sündenbock für den Verlust ihrer Lämmer gesucht und den Bartgeiern an ihren Brutplätzen aufgelauert.

Vor 23 Jahren haben Artenschützer damit begonnen, Bartgeier in Gefangenschaft zu züchten und die Jungvögel mit Flügelmarkierungen in Auswilderungsgebieten vom österreichischen Nationalpark Hohe Tauern bis in die französischen Alpen auszusetzen. Einzelne Vögel wurden zudem mit Satellitensendern ausgestattet, damit ihre Flugroute aufgezeichnet werden kann. Mittlerweile gebe es etwa 130 Exemplare, von denen einige in der freien Wildbahn geschlüpft sind. "Wenn der Bruterfolg so bleibt, kann sich der Bestand stabilisieren", sagt Werth. Der LBV-Gebietsbetreuer des Naturschutzgebietes Allgäuer Hochalpen hat selbst bereits einige Jungvögel in den Oberstdorfer Tälern gesichtet. Diese kommen unter anderem aus dem Lechtal, wo der Experte eine dauerhafte Ansiedlung der Bartgeier für möglich hält. Auch einige Gänsegeier seien bereits in Bayern gesichtet worden. Diese langhalsige Geierart kam zuletzt in großen Beständen vor allem in Spanien vor. Nachdem dort aus Hygienegründen verboten wurde, Tierkadaver an Futterplätzen auszulegen, zogen die Vögel weiter. Um eine langfristige Ansiedlung der Geier zu erreichen, ist nach Auffassung der Artenschützer im Alpenraum eine Umstellung auf geierfreundliche Weidewirtschaft nötig. Derzeit drohten den Vögeln Gefahren wie Bleivergiftungen, wenn sie die Kadaver angeschossener Wildtiere fressen. Zudem gebe es für sie zu wenig Nahrung, da die Kadaver abgestürzter Rinder oder Wildtiere in spezielle Anlagen zur Tierkörperbeseitigung gebracht werden müssen. Diese Vorsichtsmaßnahme soll Tierseuchen verhindern. "Es ist eine schwierige Situation", sagt Werth. Alfons Zeller, Vorsitzender des Tourismusverbands Allgäu, freut sich über die Rückkehr der Geier. "Seltene Tiere sind immer etwas Besonderes und bereichern die Natur enorm." Dass sich im Allgäu sowohl Einheimische als auch Urlaubsgäste dafür interessieren, werde bereits an den Steinadler-Führungen im Hintersteiner Tal deutlich. "Es wäre sicher eine zusätzliche Attraktion, wenn wir in Zukunft auch Geierführungen anbieten könnten."

Von einem konkreten Angebot ist man jedoch noch weit entfernt, sagt Werth. "Dafür tauchen die Tiere noch zu unregelmäßig auf." Um mehr Kenntnisse über den Bestand der Geier zu bekommen, setzen die Artenschützer auf die Hilfe von Wanderern, Jägern, Hüttenwirten und allen, die in den Bergen unterwegs sind. "Jeder Hinweis ist wichtig. Wir brauchen ein Netzwerk von Beobachtern, um den Fortgang des Projektes zu verfolgen." Im Internet gibt es Meldeformulare und Informationen darüber, wie man einen Geier von einem Kolkraben oder Steinadler unterscheiden kann. "Es gibt viele erkennbare Merkmale. Geier sind zum Beispiel deutlich größer. Ein Bartgeier kann eine Flügelspannweite von knapp drei Meter erreichen."

Nach knapp 100 Jahren ist der Geier in den bayerischen Alpenraum zurückgekehrt. Bislang sind es nur einzelne Vögel, die sich zur Nahrungssuche in den Allgäuer, Ammergauer und Berchtesgadener Alpen aufhalten.

BURGBERG (sz) "Aber wir können damit rechnen, dass in den nächsten fünf Jahren im gesamten bayerischen Alpenraum immer häufiger Geier zu beobachten sein werden", sagt Henning Werth vom Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV). Bart- und Gänsegeier galten in Mitteleuropa seit langem als ausgestorben. "Dass sie nun wieder zurückkehren, ist der Erfolg vieler Projekte zur Wiederansiedlung der Geier", sagt der Biologe aus Burgberg im Oberallgäu. Vor allem in Österreich, Italien und Frankreich hätten sich Artenschützer mit großem Aufwand darum bemüht.

Bis Anfang des 20. Jahrhunderts waren Geier im Alpenraum und bis Anfang des 19. Jahrhunderts in den deutschen Mittelgebirgen heimisch. Aus Unwissen und Furcht habe der Mensch die großen Greifvögel jedoch Zug um Zug ausgerottet, erklärt Werth. So wurde der vermeintliche Viehdieb gejagt, vergiftet und abgeschossen. "Der Bartgeier war lange Zeit zu Unrecht als Lämmergeier verrufen. Er ist ein Aasfresser und tötet nicht aktiv." Schafzüchter hätten jedoch einen Sündenbock für den Verlust ihrer Lämmer gesucht und den Bartgeiern an ihren Brutplätzen aufgelauert.

Vor 23 Jahren haben Artenschützer damit begonnen, Bartgeier in Gefangenschaft zu züchten und die Jungvögel mit Flügelmarkierungen in Auswilderungsgebieten vom österreichischen Nationalpark Hohe Tauern bis in die französischen Alpen auszusetzen. Einzelne Vögel wurden zudem mit Satellitensendern ausgestattet, damit ihre Flugroute aufgezeichnet werden kann. Mittlerweile gebe es etwa 130 Exemplare, von denen einige in der freien Wildbahn geschlüpft sind. "Wenn der Bruterfolg so bleibt, kann sich der Bestand stabilisieren", sagt Werth. Der LBV-Gebietsbetreuer des Naturschutzgebietes Allgäuer Hochalpen hat selbst bereits einige Jungvögel in den Oberstdorfer Tälern gesichtet. Diese kommen unter anderem aus dem Lechtal, wo der Experte eine dauerhafte Ansiedlung der Bartgeier für möglich hält. Auch einige Gänsegeier seien bereits in Bayern gesichtet worden. Diese langhalsige Geierart kam zuletzt in großen Beständen vor allem in Spanien vor. Nachdem dort aus Hygienegründen verboten wurde, Tierkadaver an Futterplätzen auszulegen, zogen die Vögel weiter. Um eine langfristige Ansiedlung der Geier zu erreichen, ist nach Auffassung der Artenschützer im Alpenraum eine Umstellung auf geierfreundliche Weidewirtschaft nötig. Derzeit drohten den Vögeln Gefahren wie Bleivergiftungen, wenn sie die Kadaver angeschossener Wildtiere fressen. Zudem gebe es für sie zu wenig Nahrung, da die Kadaver abgestürzter Rinder oder Wildtiere in spezielle Anlagen zur Tierkörperbeseitigung gebracht werden müssen. Diese Vorsichtsmaßnahme soll Tierseuchen verhindern. "Es ist eine schwierige Situation", sagt Werth. Alfons Zeller, Vorsitzender des Tourismusverbands Allgäu, freut sich über die Rückkehr der Geier. "Seltene Tiere sind immer etwas Besonderes und bereichern die Natur enorm." Dass sich im Allgäu sowohl Einheimische als auch Urlaubsgäste dafür interessieren, werde bereits an den Steinadler-Führungen im Hintersteiner Tal deutlich. "Es wäre sicher eine zusätzliche Attraktion, wenn wir in Zukunft auch Geierführungen anbieten könnten."

Von einem konkreten Angebot ist man jedoch noch weit entfernt, sagt Werth. "Dafür tauchen die Tiere noch zu unregelmäßig auf." Um mehr Kenntnisse über den Bestand der Geier zu bekommen, setzen die Artenschützer auf die Hilfe von Wanderern, Jägern, Hüttenwirten und allen, die in den Bergen unterwegs sind. "Jeder Hinweis ist wichtig. Wir brauchen ein Netzwerk von Beobachtern, um den Fortgang des Projektes zu verfolgen." Im Internet gibt es Meldeformulare und Informationen darüber, wie man einen Geier von einem Kolkraben oder Steinadler unterscheiden kann. "Es gibt viele erkennbare Merkmale. Geier sind zum Beispiel deutlich größer. Ein Bartgeier kann eine Flügelspannweite von knapp drei Meter erreichen."

(Erschienen: 15.04.2009)


QUELLE (http://szon.de/news/wirimsueden/zuguterletzt/200904151638.html?SZONSID=b70a54c3c9747eba6dff0fa2 2d9c41fa)

DeathAngel
15.04.2009, 22:49
Schee paar Pipemätze...

senior
16.04.2009, 10:32
Das finde ich sehr gut. Zeigt es doch, dass die Natur doch nicht nur immer schlechter wird.