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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kampf um Honorare



senior
24.02.2009, 10:12
Immer mehr Ärzte proben den Aufstand

Stuttgart - Immer mehr Krankenversicherte im Südwesten melden Probleme mit Praxisärzten, die sie aus Protest gegen die Honorarreform nicht behandeln wollen. Bei der DAK sind in Baden-Württemberg 200 Fälle bekannt, bei der Techniker Krankenkasse 115 und beim Verband der Betriebskrankenkassen 76.

Dabei handelt es sich um ganz unterschiedliche Erfahrungen der Patienten: Einmal sollen sie nur gegen Vorkasse behandelt werden, einmal werden ihnen Leistungen gänzlich verweigert, weil das Budget der Ärzte schon ausgeschöpft sei. Dann werden sie auf die Warteliste gesetzt. Betroffen sind vor allem die Fachgruppen der Magen-Darm-Spezialisten und der Hautärzte, die wegen aus ihrer Sicht zu niedriger Vergütung von Magenspiegelungen beziehungsweise Hautkrebsfrüherkennungs-Untersuchungen rebellieren.
Der Verband der Krankenversicherten Deutschlands hat die Weigerung von Praxisärzten im Südwesten, wichtige Untersuchungen auf Krankenschein vorzunehmen, als "unmoralisch" bezeichnet. "Bei allem Verständnis für die Honorarsituation kann es nicht sein, dass Patienten als Druckmittel genutzt werden, um Honorarforderungen durchzusetzen", sagte Verbandschef Heinz Windisch. "Die Mediziner dürfen den Eid des Hippokrates nicht vergessen, der ihnen gebietet, Kranken nicht zu schaden."

Windisch rief die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg auf, die Honorarverteilung, die zu Einbußen bei manchen Arztgruppen führt, zu überdenken. Sie müsse auch dafür sorgen, dass die Versorgung der Kassenpatienten sichergestellt sei. "Bei mehreren hundert Fällen bezweifele ich, dass die Kassenärztliche Vereinigung ihre Pflichten noch erfüllt." Der Chef des Versichertenverbands mit Sitz in Berlin wies auf die noch vergleichsweise gute Lage der baden-württembergischen Ärzte hin: "Viele Ärzte im Osten Deutschlands würden sich über eine solche Honorarsituation freuen."

Betroffenen Patienten riet er davon ab, für Kassenleistungen in Vorkasse zu gehen. Ein Arztwechsel sei dann angeraten. "Sie sollten den Mediziner der Krankenkasse und der Ärztekammer melden, die für die Ethik zuständig ist." Sein Verband werde entsprechende Hinweise ebenfalls in Empfang nehmen, um mit der Ärztekammer in Verbindung zu treten.

Die gesetzlichen Kassen im Südwesten haben bereits gegen drei Ärzte bei der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) den Entzug der Kassenzulassung beantragt - gegen zwei Dermatologen und einen Orthopäden. Manuela Ill-Groß von der BKK sagte: "Wir lassen uns nicht erpressen. Honorarverteilungskonflikte lassen sich nicht auf dem Rücken der Patienten austragen." Auch bei der DAK hat man kein Verständnis für die aufgebrachten Ärzte, die "die Patienten im Regen stehen lassen": Sie erhielten bundesweit in diesem Jahr im Vergleich zum Jahr 2007 rund 2,7 Milliarden Euro mehr. Verwerfungen innerhalb der Arztgruppen müsse die KVBW bereinigen. Die Techniker Krankenkasse hatte das Verhalten der Ärzte als Verstoß gegen Patientenrechte bezeichnet.

Dpa Quelle StN 24.02.2009
24.02.2009 - aktualisiert: 24.02.2009 09:00 Uhr

Was soll man denn dazu sagen? Wie ist eure Erfahrung bei den Ärzten. Sei ihr auch schon mal auf Krankenkasse nicht behandelt worden bzw. wurden euch Leistungen nur gegen Privathonorar gewährt. Was ist bloß mit unserem Gesundheitswesen los? Und dann auch noch der große Blödsinn mit der Einführung eines Gesundheitsfonds. Da wird alles noch bürokratischer und teuerer für die Patienten und die gesetzlich krankenversicherten.

vincentI
24.02.2009, 12:52
Ich habe eher die Erfahrung gemacht, dass die Ärzte nicht wissen was sie machen:

ISt bei mir nicht nur einmal vorgekommen, dass ich bei zig Ärzten war, bis einer wusste was ich hab ... ging meist schönerweise nur um Kleinigkeiten.

€: Aber zum Thema: Wenn meine Mum angibt, dass se privat versichert ist bekommt se deutlich schneller n Termin als der Rest der Family.

luhmän
24.02.2009, 17:19
jow das kenn ich.
gutes beispiel von nem kumpel:
wollte nen termin bei nem arzt und war wohl die nächsten 2 wochen nix mehr frei. hat er mal angemerkt dass er privatversichert ist und bekam gleich nen termin am nächsten tag.