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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Seagate Barracuda Festplatten fallen reihenweise aus



Sturm
15.01.2009, 10:09
Überall im Internet machen sich Foreneinträge mit Problemen betroffener User breit, die über den Ausfall ihrer Seagate-Festplatten klagen. Betroffen sei vor allem die Barracuda-7200.11-Serie, die völlig unvermittelt nicht einmal mehr im BIOS erkannt wird.

Threads zum seltsamen Verhalten der Festplattenserie des Herstellers Seagate häufen sich überall im Internet. Stets steht die 7200.11er-Serie im Mittelpunkt der Kritik, wobei vor allem das 1-TByte-Modell betroffen sein soll. Festplatten fielen demnach unvermittelt und irreparabel aus, nachdem sie zuvor noch einwandfrei funktionierten. Es ließe sich weder ein Hardwaredefekt feststellen, wie übereinstimmend berichtet wird, noch ein unruhiges Laufgeräusch, ein Klackern oder ein seltsames S.M.A.R.T.-Verhalten. Zum Zeitpunkt des Ausfalls würden alle Seagate-Festplatten korrekt anlaufen, sie werden allerdings nicht im BIOS erkannt oder werden als Massenspeicher mit einer Kapazität von 0 GByte ausgewiesen. Das Booten eines Betriebssystems ist daraufhin nicht mehr möglich. Selbst Laufwerke, die als Nicht-OS-Partition eingesetzt werden, verhindern den Bootvorgang, bis die Laufwerke abgeklemmt werden.

Das Problem betrifft gemäß der zahlreichen Berichte – etwa im MSFN-Forum (http://www.msfn.org/board/index.php?showtopic=128092) (siehe auch hier (http://www.msfn.org/board/index.php?showtopic=128514), hier (http://www.forumdeluxx.de/forum/showthread.php?t=574809) und hier (http://forums.seagate.com/stx/board/message?board.id=ata_drives&thread.id=3668)) – alle Betriebssysteme sowie jede denkbare Hardwarezusammenstellung. Einmal betroffen, können die Laufwerke mit normaler Datenrettungssoftware nicht mehr hergestellt werden, wie es heißt. Gemäß den professionellen Datenrettern von Salvation Data handele es sich um ein Firmware-Problem der Festplatten. Betroffen seien gemäß zahlreicher Nutzerberichte vor allem Modelle mit der Firmware SD15; gefertigt wurden diese in Thailand. Aber auch andere Modelle fallen mit dem beschriebenen Verhalten aus.

Die gespeicherten Daten seien laut Salvation Data (http://www.salvationdata.com/) noch zur Gänze vorhanden und fehlerfrei, ließen sich allerdings nur mit professionellem Equipment auslesen. Bereits betroffene Laufwerke könnten zudem nicht mehr mittels eines Firmwareupdates gerettet werden – ein solches ist nämlich nicht möglich, da die Firmware direkt auf den Plattern gespeichert wurde und ein Zugriff auf diese unmöglich ist.

Im offiziellen Seagate-Forum (http://forums.seagate.com/stx/board?board.id=ata_drives) komme es vermehrt zur Löschung unliebsamer Posts zu dem Thema. Fehlerbeschreibungen würden mit dem Kommentar „self solved“ (selbstständig gelöst) versehen und geschlossen werden. Offiziell ist außerdem weder von einer erhöhten Rücklaufquote noch einem Firmware-Update zu hören. Unter der Hand soll ein Service-Mitarbeiter von Seagate jedoch zugegeben haben, dass die Rücklaufquote der Festplattenserie bei 30 bis 40 Prozent liege, was exorbitant viel wäre. Fällt die Festplatte während der Garantiezeit aus, tauscht Seagate die Modelle problemlos um. Ein Datenverlust bleibt in diesen Fällen jedoch unbehoben.

Computerbase.de (http://www.computerbase.de/news/hardware/laufwerke/massenspeicher/2009/januar/seagate_barracuda_720011/)

finde ich persönlich seltsam... erst fallen zu jahresbeginn alle microsoft zen mp3 player aus wegen firmware fehler, jetze legen sich alle seagate platten hin bei eintsprechender firmware...

dass die beiträge im seagate forum auch noch gelöscht werden finde ich schon makaber... die firma wirbt mit sofortigem umtausch und schreibt unter den kommentaren selbst gelöst hin... versuch der vertuschung auf höchster ebene

Sturm
15.01.2009, 15:47
Falls ihr Probleme mit eurer Seagate-Barracuda-Festplatte habt, bitte lesen. Ich fasse so kurz wie möglich die Erfahrungen geschädigter User zusammen. (Meine Zusammenfassung ist ziemlich lang, aber vielleicht hilft sie euch ja.) Am Schluss folgen Links zu einem Forum, wo ihr weitere Hilfe und Informationen bekommen könnt.

**Situation**
Es gibt derzeit ein rätselhaftes Massensterben bei Seagate-SATAs der Modellreihe 7200.11 Barracuda. Betroffen sind vorwiegend HDDs der Größen 500 GB, 750 GB, 1 TB und 1,5 TB. Auffällig ist die Häufung des Versagens bei Festplatten mit Firmware SD 15, Site Code KRATSG, Product of Thailand.

Symptome:
1. Die HDD wird beim Hochfahren des Rechners (POST) vom BIOS nicht erkannt,
2. oder das Bios erkennt die HDD, aber mit 0 Byte
3. es gibt keine mechanischen Auffälligkeiten: keine verdächtigen Geräusche, Platten laufen an, laufen ruhig und stabil (Handprobe)

Die HDDs versagen ohne jegliche Vorwarnung. Der S.M.A.R.T-Status ist bis zum Versagen der Platte unauffällig. Typisch: Den einen Tag ist alles bestens, beim Hochfahren am nächsten Tag meldet das BIOS „no bootable drive“, „no OS detected“ (oder ähnlich). Einzelne User haben allerdings auch berichtet, dass im laufenden Betrieb ein „re-boot to death“ erfolgte.

**Hardware**
Es ist kein Problem der Rechnerarchitektur. Das Phänomen tritt unabhängig davon auf, welches Motherboard, welcher Controller, welche CPU verbaut ist. Es betrifft sowohl RAID- als auch Single-Betrieb. Der Austausch von Strom- und Controllerkabeln nützt nichts. Das Jumpern der HDD auf 1,5 GB/sec (statt 3 GB/sec) bringt keine Abhilfe.
Es macht keinen Unterschied, ob die Festplatte Bootlaufwerk oder Zweitlaufwerk ist. ABER: Ist die HDD das Zweitlaufwerk, bootet der Rechner trotz eines (intakten) Bootlaufwerks in einen Bluescreen (BSOD). Erst nach Entfernen der defekten Seagate-HDD fährt der Rechner wieder normal hoch.
Ein Betrieb als externe Festplatte an USB/ Firewire/ eSata ist ebenfalls nicht möglich, da die Platte nicht erkannt wird.

**Software**
Es ist kein Problem des Betriebssystems. Betroffen sind Windows-, Linux- und Apple-Systeme gleichermaßen.
Die nicht ansprechbare Festplatte ist mit keinem üblichen Software-Utility-Tool zu retten.
Wird der Rechner von einer Boot-CD mit Diagnosesoftware (z.B. Seagates Seatools) gebootet und die HDD damit geprüft, erkennt die Diagnosesoftware keinen Hardwaredefekt.

**Seagate-Support**
Zur Fehlerbehebung: Kein Support. Seagate bestreitet kategorisch, dass die Modellreihe 7200.11 die beschriebenen Defekte „in statistisch signifikanter Zahl“ aufweist. Ein Mitarbeiter aus dem Support soll allerdings unter der Hand eingeräumt haben, dass Seagate derzeit bei der betroffenen Modellreihe eine Rücklaufquote von 30-40% verzeichnet.
Im Userforum bei Seagate werden kritische/ unliebsame Postings von den Moderatoren systematisch gelöscht oder um relevante Passagen gekürzt.
Eröffnet man auf der Supportseite von Seagate einen sogenannten „case“ (Fehlerbeschreibung), wird dieser nach wenigen Tagen mit dem Vermerk „self solved“ geclosed, was wie Hohn anmutet.
Die Seagate-Hotline verweist auf den Umtausch im Rahmen der Garantiezeit, d.h. wer die defekte Platte einschickt, bekommt sie anstandslos ersetzt. Die Daten sind dann natürlich weg.
E-Mails werden von Seagate nicht beantwortet.

**User-Selbsthilfe**
Betroffene User aus der ganzen Welt haben sich u.a. im MFSN-Forum zum Erfahrungsaustausch zusammengefunden. Der Thread wurde bisher über 22.300mal angeklickt und umfasst zu schreibender Stunde bisher 485 Postings, es lohnt aber trotzdem, die alle durchzulesen. Im selben Forum wird eine Liste der toten Festplatten geführt und ständig aktualisiert, dort sollten sich Geschädigte mit ihren Festplattendaten eintragen. Technisch versierte Forenmitglieder sind fieberhaft dabei, eine Lösung zu erarbeiten.

Es hat sich herauskristallisiert, dass es sich um einen Firmware-Defekt handeln muss. Dies wurde von Datenrettungsfirmen wie z.B. Salvation Data (http://www.salvationdata.com) bestätigt, die das Problem genauer untersucht haben. Die Daten auf der HDD sind alle noch da und unversehrt, aber nur mit Spezialtools zugänglich (was besonders bitter ist, wenn man keine 500$ für die Datenrettung zahlen kann/will). Da die Firmware sich nicht auf dem austauschbaren PCB, sondern direkt auf den Platters befindet, kann eine einmal verreckte HDD auch durch ein Firmware-Update nicht mehr gerettet werden.

**Öffentlichkeit**
Neben unzähligen Beiträgen in diversen Hardware-Foren zu dem Seagate-Problem wird langsam auch die Presse aufmerksam. Siehe zum Beispiel den Inquirer-Bericht (englisch).

Geschädigte User, schließt euch zusammen! Je mehr Öffentlichkeit das Versagen von Seagate(-Festplatten) bekommt, desto besser – vielleicht bequemt Seagate sich doch noch zu einer Hilfestellung.
Der Schaden, den der Ruf von Seagate genommen hat, ist schon jetzt beträchtlich.

Mir ist eine 500 GB-Platte wenige Wochen nach Einbau auf die beschriebene Weise verreckt. Ich jedenfalls werde Seagate-Festplatten künftig meiden wie die Pest.

luhmän
15.01.2009, 17:53
ich hab zum glück nur samsungplatten ^^

Mr.XaXa
17.01.2009, 11:07
Wo kann man denn nachschauen, aus welcher Reihe die Platte ist und welche Firmware sie hat?

luhmän
17.01.2009, 11:30
SIW issn gutes programm. obs mit sandra lite geht weiss ich net aber kannst auch mal versuchen

Mr.XaXa
17.01.2009, 11:59
Hab jetzt SeaTools genommen, das hatte ich eh installiert, hab keine Lust ein extra Programm dazu zu installieren.

Hab auf der internen FIrmware Version 3.03 ^^ Und die hat S.M.A.R.T. bestanden, mal noch die externe testen ^^

luhmän
17.01.2009, 14:15
SIW kannst als standalone-version runterladen. iss ne exe von ca. 1,5mb die du einfach starten kannst. find ich ne gute sache.

Mr.XaXa
24.01.2009, 20:04
Es gibt jetzt ein Firmware Update:

Firmware Update for ST3500320AS, ST3500620AS, ST3500820AS, ST3640330AS, ST3640530AS, ST3750330AS, ST3750630AS, ST31000340AS [207951]

http://seagate.custkb.com/seagate/crm/selfservice/search.jsp?Tab=search&Hilite=&Module=selfservice&TargetLanguage=selfservice&DocId=207951&NewLang=en