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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : ILO-Studie zur Lohnentwicklung in Industrieländern - Die Kluft wächst - vor allem in Deutschland



Mr.XaXa
05.12.2008, 15:36
Als Folge der Finanzmarktkrise müssen sich Arbeitnehmer nach Einschätzung der Internationalen Arbeitsorganisation auf Lohneinbußen gefasst machen. In Deutschland wachse die Kluft zwischen hohen und niedrigen Löhnen sogar besonders schnell.

Millionen von Arbeitnehmern müssen sich im kommenden Jahr wegen der Wirtschaftskrise auf Einkommensverluste einstellen. Das geht aus dem ersten globalen Lohn-Bericht der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) hervor. Für 2008 rechnet die Genfer Institution nur noch mit einem Lohnzuwachs in den Industrieländern von 0,8 Prozent.

Im kommenden Jahr müsse sogar mit einem Lohnrückgang von einem halben Prozent gerechnet werden. Die Erfahrung der letzten Jahre zeige, dass die Löhne stärker auf Krisen reagierten als das Bruttoinlandsprodukt (BIP). Ein Rückgang des BIP um ein Prozent führe zu einem Lohnrückgang von 1,5 Prozent.
Gefährliche Wechselwirkung

Sofern dieses Muster auch auf den gegenwärtigen Abschwung zuträfe, würde die Krise noch vergrößern, so ILO-Expertin Manuela Tomei: "Wenn die Arbeitnehmer weniger Geld zur Verfügung haben werden, um Güter und Dienstleistungen zu kaufen, dann wird der Konsum insgesamt zurückgehen. Und das wird die Krise noch verschärfen und die Erholung verzögern."

Laut dem globalen Lohnbericht der ILO hielt die Lohnentwicklung in den vergangenen Jahren nicht Schritt mit dem Wirtschaftswachstum, das heißt der Anteil der Löhne am BIP nahm ab, während der Anteil der Unternehmensgewinne am BIP zunahm.

Von Pascal Lechler, ARD-Hörfunkstudio Genf


QUELLE (http://www.tagesschau.de/wirtschaft/ilostudie100.html)