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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Google krempelt seine Suchmaschine um



Mr.XaXa
02.07.2008, 12:28
Google kehrt zurück zu seinen Wurzeln: Der US-Konzern arbeitet derzeit emsig daran, seine Suchmaschine kräftig auszubauen. Statt nach einzelnen Suchbegriffen sollen Internet-Nutzer zunehmend ganze Fragen bei Google eintippen – und eine präzise Antwort erhalten.


Nach Sex, Prominenten oder Nachrichten suchen die meisten Nutzer im Internet. Doch die Suchmaschinen der nahen Zukunft werden Fragen beantworten können wie "Kann ich noch einen Riegel Schokolade essen, obwohl ich auf Diät bin?" oder "Wo kaufe ich heute welche Lebensmittel ein?". Dazu müssen die Programme intelligent und lernfähig sein, um zu erfassen, was der Nutzer genau meint. Im ersten Schritt beantworten sie dann Fragen wie "Wer waren die zehn teuersten Innenverteidiger der Fußball-EM?". Mit den herkömmlichen Methoden ist die Rangliste erst nach intensiver Recherche zu finden. Intelligente Suchmaschinen aber erkennen, was der Nutzer will und liefern entsprechende Ergebnisse. In einem weiteren Schritt helfen die Suchmaschinen bei der Lebensplanung.

Vor allem Google möchte sich unentbehrlich machen. In den vergangenen Wochen und Monaten hat der Konzern mit neuen Funktionen gezeigt, was Nutzer schon jetzt alles mit der Software machen können und was Google künftig sein soll: immer und überall ein Helfer im Alltag.

Persönliche Suchmaschine
Google soll uns künftig sagen können, was wir am Wochenende unternehmen können, ob wir den Job wechseln sollten und wohin wir am besten umziehen, wenn Nachwuchs kommt. Damit die Software solche Fragen beantworten kann, arbeiten Google-Programmierer an personalisierten Diensten. Mit iGoogle ist dies schon in Ansätzen möglich. Demnächst wird das Programm uns genau beobachten, wie und was wir suchen. Da die Software lernfähig ist, kann sie uns Empfehlungen für unsere weitere Suche geben.
Speicher des Lebens
Google schafft mehr Platz auf seinen Servern, die alle Nutzer mit persönlichen Daten belegen können. In den USA hat der Konzern kürzlich zum Beispiel den Dienst Health gestartet. Alle Daten zur eigenen Krankheitsgeschichte lassen sich dort sammeln und anderen zur Verfügung stellen. Bislang liegen die Daten meist in Papierform oder in abgeschotteten Datenbanken vor. Erst mit Google Health können Ärzte und Labore darauf zugreifen.
Technisch unabhängig
Schon seit Längerem können Mobilfunkkunden mit ihrem Handy über Google und andere Dienste das Internet nach Daten durchsuchen. Einige Hersteller haben Googles Dienste auch schon in Navigationsgeräte eingebaut, die dann über Google Maps Karten anzeigen. Seit Kurzem gibt es auch eine Eingabemaske, wenn Spieler ihre tragbare Playstation Portable aufklappen. In Zukunft werden zudem Kühltruhen und Kochherde mit Suchfunktionen ausgestattet sein. Darüber lassen sich Tipps anzeigen, ob man Salat einfrieren darf oder wie ein russischer Zupfkuchen gebacken wird.
Überall verfügbar
Noch ist das Suchen im Internet über Mobilfunk nicht immer ein Vergnügen: Die Kosten für Internetverbindungen sind extrem hoch. Google hat mit Android aber eine Plattform für Mobil-Software entwickelt. Zu den Mitgliedern dieser Plattform gehören Handyhersteller wie HTC, LG, Motorola und Samsung sowie Telekommunikationskonzerne wie T-Mobile, die spanische Telefonica, Telecom Italia und China Mobile. Dazu kommen noch Ebay mit Skype sowie die Chiphersteller Intel, Texas Instruments, Qualcomm und Broadcom.

Ziel des Projekts ist es, den Mobilfunk zu öffnen. Dazu wird es ein Betriebssystem für Handys geben, das alle Hersteller nutzen können. Damit würden alle Programme auf allen Handys mit diesem Betriebssystem laufen. Für die offene Android-Plattform werden viele Programmierer Software für Handys entwickeln. Wegen der großen Konkurrenz dürften sich zahlreiche gute Funktionen am Markt durchsetzen, die aus jedem Handy ein individuelles Mobiltelefon machen.

Neben dem klassischen Mobilfunk möchte Google die Funktechnik Wimax weiterentwickeln. Die Technik kann Daten wesentlich schneller und vor allem über größere Entfernungen übertragen als zum Beispiel UMTS. Daneben wollen Google und andere Internetfirmen auch TV-Technik nutzen, um mobile Breitbanddienste über Fernsehsignale zu verbreiten.

Die Rundfunkbehörden weltweit haben zwischen den auf Frequenzbändern platzierten Sendern viel Platz gelassen, damit sich die Übertragungssignale nicht gegenseitig stören. Diese Frequenzbereiche ließen sich nutzen, um Internetinhalte an jeden Ort zu schicken. Wenn die Sender künftig nur noch digitale Signale verschicken dürfen, wird der Platz noch größer werden. Zusätzlich verbessert Google seinen herkömmlichen Suchdienst. In einer Testversion ist es bereits möglich, die Ergebnisse zum Beispiel zum Begriff Olympia in einer Kartenansicht oder Zeitleiste darstellen zu lassen. Die Software zeigt dann alle Austragungsorte der Spiele und die dazugehörigen Seiten oder eine Zeitleiste mit Informationen zu den ersten Olympischen Spielen 776 vor Christus bis zu den kommenden in Peking.

Eine weitere geplante Funktion: die lokalisierte Suche. Damit ist es möglich, die Suche örtlich einzugrenzen. Wer bisher zum Beispiel nach Berliner Bäckereien sucht, die auch Franzbrötchen anbieten, und dazu "Franzbrötchen Berliner Bäckereien" eingibt, bekommt als Ergebnis eher Hamburger Konditoren angezeigt, die sowohl Franzbrötchen als auch Berliner anbieten.

QUELLE (http://www.welt.de/webwelt/article2163444/Google_krempelt_seine_Suchmaschine_um.html)

Ob das positiv ist wage ich zu bezweifeln. Aber es zeigt auf jedenfall auf, was die Zukunft bringen wird.