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Mr.XaXa
26.06.2008, 19:20
Es wird eng im Internet. Täglich kommen Tausende neuen Seiten dazu, freie Domains zu finden wird immer schwieriger. Die Internetverwaltung Icann will das durch eine radikale Änderung bei der Domainvergabe ändern. Das neue Verfahren wird viel Geld kosten - und möglicherweise wirkungslos verpuffen.

Die Icann, die Organisation zur Verwaltung von Domainnamen, befürchtet bereits seit geraumer Zeit, dass der Welt die Internetadressen ausgehen könnten. Nach ihren Angaben standen bereits im vergangenen Jahr nur noch 17 Prozent der ursprünglich vier Milliarden Adressen zur freien Verfügung. Aus diesem Grund soll am Donnerstag auf einem Gipfeltreffen in Paris entscheiden werden, wie neuer Platz im Web geschaffen werden kann.

Zwei Anträge sind dabei von größter Bedeutung, die die Geografie des Internets gründlich umkrempeln könnten. Ihre Annahme wird erwartet, denn seit ihrer Gründung vor 25 Jahren hat die ICANN das Adressensystem nie grundlegend erweitert.

Der erste plädiert dafür, Domainnamen auch für nichtlateinische Buchstaben zu öffnen, also für chinesische, arabische und andere Schriftzeichen. Der zweite Antrag jedoch dürfte eine noch wesentliche größere Tragweite besitzen: Bislang sind die sogenannten Top-Level-Domains (TLDs) auf einige hundert Endungen begrenzt, auf generische wie .com, .net oder .org und auf nationale wie .de, .fr oder .uk. Der Antrag sieht nun vor, die TLD-Vergabe zu liberalisieren: Möglich soll so ziemlich jede Kombination aus Buchstaben und Zahlen sein - bis zu einer Länge von 64 Stellen.
50.000 $ - allein für die Anmeldung

Internetadressen, die auf .microsoft, .hotel oder .berlin enden - es ist vor allem die Bandbreite an Möglichkeiten, die Milton Mueller, Professor an der Syracuse University School of Information Studies, den Gipfel in Paris das "politischste Icann-Treffen" nennen lassen, an dem er teilgenommen hat. Denn die Icann sieht in den Vorschlägen die Möglichkeit, das Internet mit einem Schlag deutlich größer werden zu lassen und so die Platznot im Web abzumildern.

Nimmt die Organisation daher die Anträge an, mag das Internet schon bald neuen Platz bieten, doch vor allem Unternehmen könnte der neue Raum teuer zu stehen kommen. Denn die Registrierung neuer Domains ist nicht kostenlos. Bewerber um eine neue müssen sich für ein Vergabeverfahren anmelden, bestimmte Domains sind außerdem zunächst für Markeninhaber reserviert. Und bereits die Anmeldung kostet. Die Icann hat zwar noch keine Preise genannt, jedoch als Orientierung auf das Vergabeverfahren aus dem Jahr 2000 verwiesen. Damaliger Kostenpunkt allein für die Anmeldung: 50.000 $. Auch wenn der Interessent den Zuschlag nicht erhalten sollte - das Geld ist weg. Gibt es für Domains mehrere Interessenten mit ebenbürtigen Ansprüchen, sollen die Rechte an den Meistbietenden versteigert werden.

"Das wird teuer und zwecklos", sagte der Vorstandschef des Domain-Registrierunternehmens Netnames, Geoff Wicks, am Donnerstag dem Sender BBC. "Es wird ein großes Problem für Unternehmen sein, weil sie eine Vielzahl an Domains kaufen müssen, um sich zu schützen."

Ein Rundgang durch die Blogosphäre von Webexperten und Internetforschern zeigt denn auch: Die Schätzungen, wie viele neue Adressendungen es bei der Öffnung des Internets geben wird, liegen im zweistelligen oder im niedrigen dreistelligen Bereich. Nach Ansicht von Michael Mann, dem Internetunternehmer, der durch den Verkauf von BuyDomains.com zum Millionär wurde, wird die unbegrenzte Freigabe von Domains kaum etwas am Kampf von Unternehmen nach der prestigeträchtigen .com-Domain ändern: "Es wäre närrisch, eine Marke aufzubauen, ohne die .com-Adresse zu besitzen, die exakt mit dem Markennamen übereinstimmt", begründet er seine Skepsis auf der Website der IT-Beratungsfirma Names@Work.

Doch nicht nur der finanzielle Aspekt könnte dafür sorgen, dass die geplante Internetrevolution kleiner ausfällt als von der Icann gedacht. Hannes Obex vom Institut für Informations-, Telekommunikations- und Medienrecht in Münster führt noch einen weiteren Grund an: die Übersichtlichkeit. "Bislang ist das Adressensuchen im Internet noch recht einfach. Am naheliegendsten sind die Endungen .com und die jeweilige Länder-TLD." Eine unbegrenzte Anzahl an möglichen Domains aber werde die Suche deutlich erschweren. "Es werden sich daher nur einige markante neue Endungen durchsetzen, aber Markennamen als Endungen werden eher nicht dabei sein."

Einer wird gewinnen

Die Weltorganisation für geistiges Eigentum (Wipo) hingegen macht sich wegen erhöhter Missbrauchsrisiken Sorgen, die die Liberalisierung der Domainvergabe mit sich bringen könnte. Denn in letzter Zeit mehren sich die Klagen über die unrechtmäßige Registrierung von Domains. Im vergangenen Jahr gingen bei der Uno-Organisation 2156 Beschwerden ein, hauptsächlich von Pharma- und Finanzunternehmen. Im Vergleich zu 2006 war dies ein Anstieg um mehr als 18 Prozent.

"Die potentielle Nützlichkeit von neuen Domains würde zunichte gemacht, wenn sie überwiegend mit Pay-per-Click-Inhalten gefüllt würden", sagte Wipo-Generaldirektor Francis Gurry im April. Es ginge nicht nur darum, die Rechte von Markeninhabern zu schützen, sondern auch darum, die Glaubwürdigkeit des Internetadresssystems zu wahren.

Wie sich auch immer eine Liberalisierung bei der Domainvergabe auswirken mag, ein Gewinner zeichnet sich jedenfalls schon ab - die Icann. Denn auf ihrem Konto landen 95 Prozent der Gelder, die durch Domain-Verkäufe erwirtschaftet werden. Nach Berechnungen der Wirtschaftszeitung "Les Echos" könnte die Organisation ihr Einkommen durch den Adressenausbau deutlich steigern: um 44 Prozent.

QUELLE (http://www.ftd.de/technik/medien_internet/378303.html?nv=cd-topnews)

Also eine richtige Flut dürfte wohl kaum gut sein, da blickt keiner mehr durch. Aber auch Städte Endungen halt ich nicht für sinnvoll, es sei denn, man begrenzt das auf Städte mit mindestens 1 Mio Einwohnern oder auf Bundeslandhauptstädte usw.

vincentI
26.06.2008, 19:46
is doch prima wenns paar mehr endungen gibt, wird ja sogar angesprochen. versuch ich doch an kohle zu kommen und mir für läppische 50k .microdoof oder .google, .intel, .ford, etc zu kaufen?!

man könnte ja noch die landeshauptstädte mit dazu nehmen.

DeathAngel
26.06.2008, 19:53
Ja das ist doch ein klein wenig übertrieben ;)

luhmän
01.07.2008, 13:46
bin froh dass es nur die stnadartmässigen wenigen gibt. so kommt man auch auf gut glück öfter zum ziel und zu merken ist es auch wesentlich leichter...

DeathAngel
01.07.2008, 13:54
Naja prinzipiell wirste dann ebid en großen Firmen das .de oder .com weglassen können... bei den kleineren Firmen wird sich sicher net viel ändern...